Die Händigkeit eines jeden Menschen ist angeboren und wird zwischen dem 3. und 4.
Lebensjahr gefestigt. Kinder, die bis zur Einschulung den Handgebrauch noch wechseln,
sollten zur Händigkeitsabklärung einer Fachkraft vorgestellt werden.
Früher wurden linkshändige Kinder meistens dazu angehalten, die „schöne“ -rechte-
Hand“ zum Schreiben zu benutzen. Man ging davon aus, dass das Schreiben lernen mit
rechts für alle Menschen richtig sein und Linkshändigkeit eine schlechte Angewohnheit,
die man abtrainieren sollte. Heutzutage ist jedoch wissenschaftlich bewiesen, dass die
Händigkeit eines Manschens angeboren ist und eine sogenannte Umschulung der
Händigkeit ein massiver Eingriff ins Gehirn ist. Mögliche Folgen sind:

  • Gedächtnisstörungen (besonders beim Abrufen von Lerninhalten)
  • Konzentrationsschwierigkeiten (schnelle Ermüdbarkeit)
  • legasthenische Probleme (Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten)
  • Raum-Lage- Labilität (Links-Rechts- Unsicherheit)
  • feinmotorische Störungen (die sich z.B. im Schriftbild äußern)
  • Sprachstörungen (Stammeln bis zum Stottern)

Diese Primärfolgen können sich dann in unterschiedliche Sekundärfolgen umsetzen:

  • Minderwertigkeitskomplexe
  • Unsicherheit
  • Zurückgezogenheit
  • Überkompensation durch erhöhten Leistungseinsatz
  • Trotzhaltungen, Widerspruchsgeist, Imponier- und Provokationsgehabe
  • unterschiedlich ausgeprägte Verhaltensstörungen
  • Bettnässen und Nägelkauen
  • emotionale Probleme bis ins Erwachsenenalter mit neurotischen und/oder psychosomatischen Symptomen

(Quelle: Sattler 1995, S. 53)